Zweite Hauptversammlung des Vereins Naturgarten Egnach mit Referat von Stefan Studerus über gesunde Böden.

«Eine Gesellschaft, die ihren Boden zerstört, zerstört sich selbst.» Mit diesem Zitat des ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt stieg Stefan Studerus in sein Referat ein zum Thema «Der Gartenboden – ein lebendiger Organismus». Der Landschaftsgärtner aus Steinebrunn ist leidenschaftlicher Naturfan und arbeitet wenn immer möglich biologisch und ohne synthetische Stoffe. Heute bestehe eine Tendenz, jedes Blättchen wegzublasen im Garten. Das sei aber für die Bodengesundheit schlecht, denn eine Laubschicht oder Drainage helfe dabei, den Boden gesund zu halten. «Wir sollten viel mehr im Liegestuhl relaxen und geniessen, was wächst, als so viel Arbeit in einen säuberlich geputzten Garten zu investieren», plädierte Studerus für mehr Wildheit und Natur im Garten. Mit der Tatsache, dass in einer Handvoll Humus so viele Organismen leben, wie Menschen auf der Erde, brachte er die gut 25 Anwesenden zum Staunen.

Das Referat war denn auch der Startschuss ins neue Vereinsjahr des noch jungen Vereins Naturgarten Egnach. Das Jahresmotto Bodengesundheit spiegelt sich beispielsweise in einem dreiteiligen Kompostkurs wider – der bereits ausgebucht ist. Präsidentin Ursula Lupfer blickte in ihrem Jahresbericht auf einige Highlights des Vereinsjahres zurück. So konnten bereits acht naturnahe Gärten in der Gemeinde zertifiziert werden, weitere sollen in diesem Jahr folgen, so dass in Egnach ein Netz von «wilden» Gärten entsteht, die vielen einheimischen Tieren und Pflanzen Unterschlupf bieten. Gut eingespielt habe sich auch der monatliche Stammtisch im Café Blumenzauber. «Dort wird Wissen ausgetauscht, aber auch gelacht und Kontakt geknüpft», so Lupfer. Und mit Freude blickte sich nochmals auf die Verleihung eines Bodenseegärten-Preises zurück für die Idee der Vereinsgründung.

Christa Kamm-Sager