Von Schnee verzuckerte Christbäume bildeten die romantische Kulisse für die Märchenerzählerin Lisa Gersbach. Auf wärmenden Strohballen sassen gegen 50 Besucherinnen und Besucher, zuvorderst die Kinder, mucksmäuschenstill lauschten sie den Geschichten. Auch die Erwachsenen genossen es, eintauchen zu können in eine geheimnisvolle Geschichtenwelt.

Organisiert hatte der Anlass der Verein Naturgarten Egnach zusammen mit der Familie Heidi und Thomas Nagel – beide hatten etwas zu feiern: Der Verein seinen ersten Geburtstag und die Bauernfamilie ein 50-Jahr-Jubiläum: So lange schon wird der Hof im Rank in Winden biologisch bewirtschaftet. Er war damit eine der ersten im Oberthurgau, die möglichst auf Schädlingsbekämpfung und synthetische Düngung verzichtet und die Regeln der Natur respektiert und unterstützt.

Thomas Nagel erzählte vor dem ersten Märchen Wissenswertes über die Kultivierung von biologischen Christbäumen. «Der Biochristbaum hat seine Berechtigung», so Thomas Nagel. Christbäume werden europaweit in grossen Monokulturen angebaut. Oft wird dabei gegen Unkraut Herbizid gespritzt und gegen Schädlinge werden Pestizide eingesetzt. Es werde auch gespritzt, damit die Bäume nicht zu schnell wachsen und dafür, dass die Nadeln nicht zu früh abfallen würden. Wer sich einen herkömmlichen Christbaum aus dem Ausland kaufe, trage also auch einen gewissen Spritzmittel-Cocktail mit in die Stube.

Die gleichen Anliegen des Respekts der natürlichen Abläufe, verfolgt der Verein Naturgarten Egnach, wie deren Vertreter Tömy Gyger und Christa Kamm-Sager ausführten. Im ersten Vereinsjahr konnten bereits acht Gärten zertifiziert werden. Das Motto des zweiten Vereinsjahrs heisst «Unser Gartenboden – ein lebendiger Organismus».

Zwischen den Geschichten konnten sich die Anwesenden am Feuer wärmen und Kuchen und Glühmost geniessen.